Großschönau ist mit der Textilgeschichte der Damast- und Frottierweberei so eng verbunden wie keine andere Gemeinde in Deutschland. Denn in keinem anderen Ort wurde so viel und so lange echter Damast gewebt.
Das Ortsbild Großschönaus ist davon stark geprägt: wer den Ort besichtigt, dem fallen die vielen kleinen und großen Umgebindehäuser auf, welche größtenteils Weberhäuser waren, die für ein Dorf ungewöhnlich vielen Villen, welche häufig Fabrikanten gehörten, aber auch die vielen Fabriken und Produktionsbetriebe, welche immernoch gewerblich genutzt werden, zum Teil aber leider auch brach liegen. Und immer zahlreicher sind renaturierte und wieder bebaute Flächen zu finden, in deren früheren Gebäuden Textilmaschinen ratterten und Schichtarbeiter ihr täglich Brot verdienten.
Die Textilindustrie prägt nach wie vor die Wirtschaftsstruktur der Gemeinde, jedoch befindet sich der Charakter der Gemeinde im Wandel. Um 1834 etwa ernährte die Damastmanufaktur ca. 3.800 Menschen, was zur damaligen Zeit dreiviertel der Einwohner ausmachte. Heute gibt es noch zwei weltweit agierende Unternehmen: die
Damino GmbH für die Damastweberei und die
Frottana Textil GmbH & Co.KG für die Frottierweberei mit insgesamt ca. 600 Mitarbeitern. Auch wenn die Textilindustrie nicht das einzige Steckenpferd im produzierenden Gewerbe der Gemeinde ist, erfolgt immer mehr der wirtschaftliche Wandel zu einem zweiten Standbein, dem Tourismus.